Um eine Skizze für einen Linoldruck zu machen, kann man genau so arbeiten, wie für jede andere Zeichnung aus. Mit einem Unterschied.
Ich verwende ein Skizzenbuch und preiswerte Buntstifte sowie vernünftige (und deswegen auch etwas teurere) schwarze Buntstifte. Wenn ich etwas habe, was ich später in einen Linolschnitt umwandeln will, kann ich mit diesem fetten Schwarz die Konturen nachfahren und so genauer sehen, wie der Druck später aussehen soll.
Denn einen entscheidenden Unterschied gibt es zwischen einer Bleistift-Zeichnung und dem späteren Linoldruck: Wie jedes Hochdruck-Verfahren kann auch der Linoldruck nur schwarz (die Farbe) oder weiß (das Papier) darstellen. Das Konurieren, die Graustufen – kurz: alles, wofür eine Bleistiftzeichnung steht ist im Linolschnitt unmöglich. Es sei denn, ich lege durch Straffuren aktiv eine Schattierung an – oder drucke flächig mit Grau.
Zu sehen ist, wie ich den gestreiften Sergeant-Fisch hier abstrahiert habe und vor einem bunten Korallenriff angelegt habe. Das war übrigens mein erster Entwurf. Die gefühlt dreihuntersechsundvierzig weiteren Entwürfe, die ich zur Verbesserung später in meinem Ägypten-Urlaub gemacht habe, sind alle nicht so schön geworden wie der erste. Das zeigt einmal mehr, dass ganz oft nichts der Frische des ersten Entwurfes gerecht wird.
Der komplette Kurs Linoldruck
- Checkliste Linolschnitt: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Drucken mit Linolplatten
- Die Skizze
- Der Übertrag auf die Linolplatte
- Die ersten beiden Linoleum-Platten
- Die erste Linoldruckplatte wird geschnitten
- Die Konturen-Platte wird geschnitten
- Der erste Andruck
- Per Umdruck zur dritten Platte
- Eine weitere Farbplatte für den Mehrfarben-Druck entsteht
- Druckfarben anmischen
- Der erste Druckgang
- Die Drucke trocknen lassen
- Transparente Farben zum Überdrucken
- Der Puzzle-Druck mit mehreren Farben
- Der Eindruck der Schmuckfarbe
- Die Konturen-Druckplatte
- Der Konturen-Druck
- Der fertige Auflagendruck